Dienstag, 23. Juni 2009

Andere Länder andere Sitten







































Es ist immer wieder schön zu sehen, welche Sitten fremde Länder haben
und wie Abfall entsorgt wird. Das erste Bild ist ein Hinweis, dass man an dieser Stelle wohl nicht baden gehen sollte, wenn nicht einmal die Fische den Brack überleben. Vielleicht kann mir das Hinweisschild mal jemand übersetzen.
Bild numero 2 und 3 zeigen anschaulich, wie Chinesen mit angespühlten Unrat, hier ein Schwein, welches sich vor der Schlachtung retten wollte und jämmerlich ertrunken ist, umgehen. Es wird kurzerhand vergraben. Friedhof der Kuscheltiere wenn man so will. Spaßeshalber Mitmenschen eingraben, sollte man an diesem Strandabschnitt tunlichst unterlassen. Wer weiß schon, was sich sonst noch alles im Sand versteckt? Kinder (ein Kind Politik), Hunde, Katzen, Enten, Verurteilte (höchste Rate beim Vollzug der Todesstrafe), Urlauber, Fremdarbeiter, Reisbauern, Affen, Meeresgetier, Schlangen, Japaner, Hühner - oder alles was man in Chinas Garküchen so findet.

Sonntag, 21. Juni 2009

Drei Tage Rock`n`Roll



Sind die Bullen im Anmarsch werden wir unsichtbar!

Geschafft! Physisch wie Psychisch. Hier das Kurzprotokoll:

Do: Arbeit 10.00-14.00 Uhr
Unikram erledigen 15.00-17.00 Uhr
Schlafen 17.00-18.00 Uhr
Telefonieren 18.45-20.00 Uhr
Bierstube mit dem Bär 21.30-0.30 Uhr (und viel zu viel Alkohol)
Fr: Aufstehen 11.00 Uhr
Frühstück
Telefonieren 13.00-14.30 Uhr
Einkaufen/Essen
Arbeit 16.00-24.00 Uhr
BRN bis 5.30 Uhr (ohne viel Alkohol)
Sa: Aufstehen 13.00 Uhr
Frühstück
Telefonieren 13.30-14.30 Uhr
Lesen/Uni/Körperhygiene
16.45-1.00 Arbeit
BRN bis 5.30 Uhr
Schlafen

Heute werde ich auf meinen Körper hören und mich im Nichtstun laben. Etwas lesen, etwas schreiben, kochen und dann am Abend noch einen Film schauen, man kann ja nicht jeden Tag weggehen, so mal das der Geldbeutel nicht zulässt, wobei ich sagen muss, dass ich in den vergangenen drei Tagen nicht viel ausgegeben habe.
Die BRN ist ein günstiger, Studentenfreundlicher Ort.
Eigentlich hatte ich überhaupt nicht vor, mich dieses Jahr in die Menschenmassen zu stürzen, doch wie so oft werden die Pläne kurzerhand über Bord geworfen. Am Freitag war ich sogar gezwungen mich in die Neustadt zu begeben, da ein schwerer Unfall auf den Gleisen dazu führte, dass keine Bahn mehr Richtung Bett fuhr. Und weil ich keine Lust hatte stundenlang an der Haltestelle mit all den anderen Pappnasen zu warten begab ich mich ins Getümmel, wobei ich bemüht war möglichst einen Sitzplatz zu ergattern, da die Beine schmerzten.
Samstag war die Stimmung viel aggressiver, ich kam an und mir flogen erst einmal Bierflaschen entgegen. Diese bekloppten Menschen, wenn sie keinen Alkohol vertragen oder der dazu führt, dass die Kinder übermütig werden, dann sollen sie doch bitteschön zu Hause bleiben und nicht unschuldige Menschen in Gefahr bringen. Kann nämlich auf Scherben im Gesicht durchaus verzichten. Zehn Meter weiter gab es dann fast die nächste Prügelei und nur weil einer den anderen aus versehen angerempelt hat, das passiert nun einmal wenn sich tausende durch Strassen wälzen.
Egal, ich freu mich jedenfalls über jeden Tag den ich hier mehr oder weniger gut über die Runden bringe. Die kommende Woche wird noch einmal anstrengend aber dann kann der Sommer beginnen. Wo wir gerade beim Wetter sind: Es ist Juni und hier sieht alles wenig junilich aus. Regen, Wetterkapriolen, kühl oder schwül…ich glaube wir sind eher im April als im wohlverdienten und lang ersehnen Sommer.


Watch me shine, as all the lights closes down
it's just a talent of mine
You know I die whenever I want
So go chase fortune when I'm gone
I'm guilty of reading my own past
So don't forget If I don't live today, then I might be here tomorrow
If I don't live today, then I might be here tomorrow
(Mando Diao: If I don't live today, then I might be here tomorrow)

Montag, 15. Juni 2009

moderne Kommunikationsmittel können nicht alles ersetzen

So jetzt ist die erste Woche geschafft, es liegen noch quälende 18 Tage vor mir, doch ich bin zuversichtlich, dass ich auch diese erfolgreich überstehen werde. Letztendlich ist das alles nur eine Frage der Ablenkung und so halse ich mir so viel Arbeit wie möglich auf, damit ich mich nicht in meinen Gedanken verliere. Die letzten Tage waren, bedingt durch eine Erkältung, sehr zäh, mir war langweilig und ich konnte als Gefangene meiner Wohnung nicht wirklich viel mit mir anfangen. Zum Lesen fehlte mir die Muße und auf längere Zeit konnte ich mich nicht wirklich gut konzentrieren, wie auch wenn man voll gepumpt mit Medikamenten daherschwebt. Nein das ist übertrieben, was ich nur sagen wollte, ich glaube jeder der sich scheiße fühlt kann das nachvollziehen, es fehlt nicht nur an der körperlichen sondern auch an der geistigen Kraft.
Und so hatte ich wieder mal ein menge Zeit über mich nachzudenken, mein Innerstes zu ergründen und die Stunden zu zählen ehe ich meinen Freund wieder in den Armen halten kann. Dank der modernen Technik ist wenigstens ein Mindestmaß an Kommunikation möglich, doch es ist trotzdem komisch. Alles scheint so irreal, man sieht denjenigen am Ende der Welt und kann ihn nicht berühren, nicht riechen. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll, man redet miteinander und trotzdem ist alles viel verkrampfter. So als müsse man sich etwas erzählen, man versucht das Gespräch in die Länge zu ziehen, weil man ihn, wenn schon nicht anfassen, sehen und hören möchte. Dabei kann auch ein Schweigen ganz schön sein, denn wenn man nebeneinander liegt muss man nicht ständig plappern sondern kann ganz entspannt den Atem des Anderen hören oder seine Hände benützen. Ich möchte mich nicht beschweren, Skype und Kameras ermöglichen mehr Kommunikation als vor zehn Jahren, wollte nur meiner Sehnsucht Ausdruck verleihen.
Und da sonst nicht viel passiert ist in den letzen Tagen (Krank!) fällt der Eintrag etwas kürzer aus.

Slipping Down The Universe….

Montag, 8. Juni 2009

Obama in DD

Ich kann ja nicht immer nur trauriges oder nachdenkliches schreiben, sondern muss mal was von dem alltäglichen Wahnsinn in Dresden berichten. Letzten Donnerstag war es soweit: das Phantom kam. Es nennt sich Barack Obama, hier bei uns in der sächsischen Hochburg, wo die Nazis im Landtag sitzen, kam er…ein Farbiger! Wäre es nicht Nacht gewesen und Mr. President de fakto unsichtbar, hätte die NPD sicherlich ihre ganzen „arischen“, „anständigen“ Männer und Frauen auf den Plan zu rufen, um den arbeitsscheuen Unhold aus der Stadt zu jagen.
Jetzt ernsthaft: es war fast abartig und in gewisser Weise mit einer Komik verbunden, welch ein Aufstand wegen des Kurzbesuches gemacht wurde. Die Bahnen waren mit „Welcome Mr. President“ beschriftet, die Innenstadt wurde schon einen Tag vor dem Besuch abgeriegelt, der Flugverkehr setzte aus und die Elbe wurde gesperrt. Ich war an jenem Tag arbeiten und kam gegen acht raus. Der Straßenbahnverkehr sollte, laut DVB kaum betroffen sein und was war? Nichts fuhr mehr und überall waren Bullen über Bullen. Man hat aber nach 10 Stunden gerenne keine Lust mehr noch 25 min nach Hause zu latschen. Irgendwann habe ich dann noch eine Bahn geschafft.
Der Kerl hat mein volles Mitleid, auch wenn er diesen Weg bewusst gewählt hat. Bin ja der Meinung, der hätte lieber mal ne ordentliche Bratwurst gegessen, als ewig diesen Schickimicki Kram der im Kempinski aufgetischt wird. Aber selbst dort war das Personal komplett ausgetauscht. Demnach werden wir nie erfahren, was der gute Mann zu sich genommen hat. Hätte er sich ein Basecap und eine Sonnenbrille aufgesetzt und in einer Kneipe ein gepflegtes Bierchen getrunken, der wäre nicht aufgefallen, so aber war hier der Ausnahmezustand.
Fazit: kein Dresdner hat ihn gesehen und wir fragen uns, ob er überhaupt da war. Was für ein Besuch, danke nein, nicht noch einmal!

Mittwoch, 3. Juni 2009

Moralische Ansprüche die man selbst nicht erfüllen kann

Ich glaube niemand kann so sehr die Dinge verkomplizieren wie ich. Es könnte alles so einfach sein, wenn mein Hirn nicht so voller verrückter Gedanken wäre. Mach mir damit nicht nur selbst das Leben schwer, sondern ziehe meine Mitmenschen in den Schlamassel hinein. Dabei hat alles so schön angefangen, alles war so leicht, ich konnte mal wieder für einige Stunden meinen Kopf frei bekommen. Sicherlich war Alkohol im Spiel und wahrscheinlich halten uns einige auch für total durchgedreht beziehungsweise überdreht, denn wer lässt sich schon Tequlia aus dem Bauchnabel schlürfen und tanzt auf der Theke? Vielleicht will man in jenen Moment nur angestarrt werden, doch eigentlich möchte ich nur von dem Einen angeschaut werden. Und genau jenem ist das vermutlich unendlich peinlich, dass seine Freundin sich so gehen lässt. Ich weiß es nicht. Weshalb fällt es mir so schwer auf seine Bedürfnisse einzugehen und mehr Rücksicht zu nehmen? Da bin ich so egoistisch und im Nachhinein finde ich mich dann, genau wegen jener Eigenschaft so furchtbar. Das summiert sich dann und am Ende streitet sich Katja mit Katja, was für meine Mitmenschen auch nicht so dolle ist, weil ich dann so sprunghaft in meiner Laune bin und es mir keiner Recht machen kann.
Irgendjemand hat mir mal vor langer Zeit gesagt, dass ich bei meinem Verhalten mal alleine dastehen werde, weil ich jeden über kurz oder lang verletzte und auch nicht erwarten kann, dass mir Verständnis entgegengebracht wird, wenn ich selbst manchmal so verständnislos reagiere. Gedankenkarussell - alles dreht sich!
Und dann erhebe ich mich über alle Anderen und halte ihnen moralische Predigen, wo ich selbst doch so unmoralisch sein kann. Tief im Inneren jedoch weiß ich was richtig oder falsch ist und ich habe durchaus moralische Grundsätze. Das hat sich in den letzten Monaten irgendwie geändert. Es hat sich alles geändert. Ich denke mittlerweile über einiges anders. Zum Beispiel habe ich behauptet, dass es nicht so schlimm ist, wenn man in einer Beziehung mal einen One Night Stand hat, wenn das für Beide in Ordnung wäre. Na ja, wenn an dann beim Wort genommen wird, dann ist es trotzdem schmerzhaft. Und eigentlich wünscht man sich einen treuen Partner. Also weshalb sagt man dann Dinge die man nicht so meint? Oder was noch neu in meinem Denken ist: Verlustängste. Hatte ich bisher noch nicht und nun bin ich diesbezüglich unsicher.
Mach mir jetzt auf der Arbeit noch ein paar Gedanken über mein Verhalten und werde nach einer Lösung suchen. Vielleicht ist die Lösung auch so einfach wie banal: weniger denken - mehr leben.


Please could you stop the noise, I'm trying to get some rest
From all the unborn chicken voices in my head
What's this? I may be paranoid, but not an android
What's this? I may be paranoid, but not an android
(Radiohead Paranoid Android)