I´m Back!
Nach nunmehr zwei Jahren Abwesenheit melde ich mich zurück und lasse den geneigten Leser, der geneigten Leserin erneut an meinem Leben teilhaben, wenn es überhaupt noch jemanden da draußen, in den unendlichen Weiten des world wide web gibt, den die profanen Dinge des Alltags einer Unbekannten interessieren.
Was ist passiert seit meinen letzten Eintrag? Ich sehe nun endlich das berufliche Ziel klar und deutlich vor mir und befinde mich auf den letzten Metern, nachdem ich so lange getaumelt, gestolpert und rückwärts gegangen bin. Vielleicht habe ich all die Jahre gebraucht, um meine Ängste abzubauen, etwas Neues zu wagen, das Risiko einzugehen und das Ergebnis zu akzeptieren, egal wie es ausfällt. Jetzt gibt es kein zurück mehr, kein aber, kein vielleicht, keine Zweifel - ich kann das und ich werde es schaffen, dessen bin ich mir sicher. Nach mir die Sinnflut!
Doch wie so oft - und in einem Post wurde dies schon einmal thematisiert - gibt es das vollkommene Glück nicht. Tritt das Berufliche aus dem Schatten heraus in das Licht, so fallen andere Dinge in den Schatten hinein, in meinem Falle das private Glück. Ich konnte es nicht halten, es ist mir aus den Fingern geglitten und ich kann noch solange versuchen es wieder einzufangen, es oder er wird nicht wiederkommen. Deswegen lasse ich ihn ziehen, will ihn nicht auf Zwang an mich ketten und wünsche ihm das Beste. Nur hat er einen Teil von mir mitgenommen, aber nimmt man nicht immer einen Teil des anderen mit, wenn man den Weg eine Zeit lang gemeinsam gegangen ist? Hinterlässt nicht jeder eine Spur auf und in dem Körper des anderen?
Anfangs habe ich gedacht, er hat den größten Teil meiner selbst mitgenommen, ich aß weil essen musste, arbeitete weil ich arbeiten musste, stand auf weil ich musste - nun denn, ich befand mich im freien Fall und vielleicht falle ich immer noch, dessen bin ich mir nicht sicher, aber es wird erträglicher, die Ohnmacht weicht der Realität. Zu verdanken habe ich das vor allem meinen Freunden, die mich gehalten haben, jeder wie er konnte, obwohl ich dachte, meine Arme seien blutige Stumpen, welche die helfenden Hände, die mir entgegengestreckt wurden, nicht fassen konnten.
Über das Scheitern meiner Beziehung habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich seit fünfzehn Jahren nichts, aber auch absolut nichts in meinem Kopf geändert hat: Da sind immer noch die selben Ängste vor der Zukunft (weshalb ich manchmal nicht so vorwärts komme, wie das gerne hätte oder es von mir erwartet wird), die selben Selbstzweifel und Geringschätzung meiner selbst, die unerklärliche Sehnsucht nach dem Tod, die mich an manchen Tage überfällt, dieselbe Frage nach dem Sinn meiner Existenz und derselbe Drang mir Schmerzen zuzufügen. Aber all das zeige ich nicht in der Öffentlichkeit, sondern habe mein Rollenspiel perfektioniert. Angepasst sozusagen. Nur wenigen lasse ich an diesen Gedanken teilhaben, aber meine Partner mussten alle mit meiner Doppelrolle klar kommen.
Sicherlich wurde mir in meinen vergangenen Beziehungen immer beigestanden und auf die eine oder andere Weise gezeigt, dass es auch anders gehen kann, doch meist habe ich die Flucht ergriffen oder, und das ist neu, wurde vor mir Reißaus genommen. Auch so eine Sache die ich lernen muss - nicht nur verlassen sondern verlassen werden. Ob nun das Chaos in meinem Kopf der ausschlaggebende Grund für das "Sterben der Gefühle" war, weiß ich nicht, vielleicht lag es wirklich nur an den unterschiedlichen Lebenskonzepten und vielleicht musste das auch so kommen, weil es da noch etwas anderes gibt, was auf mich wartet? Bin ratlos! Jedenfalls danke ich denjenigen für die vergangenen Jahre, sie haben mich sehr geprägt und ich möchte sie nicht missen. In dem Sinne:
When routine bites hard,
And ambitions are low.
And resentment rides high,
But emotions won't grow.
And we're changing our ways,
Taking different roads.
(Joy Division: Love Will Tear Us Apart Lyrics)
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Liebe Katja,
AntwortenLöschenWillkommen zurück in der „Blogspot-Welt“! Ich freue mich.
Hast Du in den vergangenen zwei Jahre nie hereingeschaut?
Wie dem auch sein, willkommen und schreibe weiter.
Liebevolle Grüße,
Nadja