So senkt sich nun der Schleier auf mich, reißt mich fort in eine fremde, eine vergangene Welt. Getrieben von einer inneren Unruhe blättern sich meine Augen durch Seiten, nehmen begierig all jene Wörter auf, die so viel beschreiben, erklären, verdeutlichen, sichtbar machen, sodass sich die Geschichte vor meinen Augen abspielt. Nur zum Ende hin wird das Umschlagen der Seiten schwerer und schwerer, als ob man das Ende damit aufhalten könnte. Dabei ist das Ende doch unausweichlich. Dort angekommen, streicht man sanft über den Buchrücken, seufzt, stellt das Meisterwerk zurück in das Regal und ist wieder angekommen im Hier und Jetzt, oder etwa nicht?
- So geht es mir stets, wenn ich spannende Bücher lese. Bin da hin und weg, verliere mich in den Geschichten, möchte auch so sein wie die Namenhaften Helden, dabei ist das Leben selbst eine spannende Geschichte, in der man sich stets neu bewähren muss, für jene kämpft die man liebt – um der Liebe willen.
Problematisch wird das ganze nur, wenn ich meine Gedanken in die Realität bringe, Vergangenes mit Gegenwärtigen vermische, meinen Groll im Hier und Jetzt ablasse und verständnislose Blicke ernte oder alles in sinnlosen Streitereien ausufert. Die Linien verwischen, unklar wird der Blick. Ich trage meine innere Unruhe nach Außen, jenes Chaos, welches nur ich begreife, denn die Zusammenhänge sind so wirr, dass der Gegenüber nicht weiß wie er damit umzugehen hat. Schweife wieder einmal ab, aber nun denn, es ergibt sich so, wie soll ich das aufhalten? Wenn man Krank geschrieben ist und sich endlich die Zeit zum Lesen findet oder, und vielleicht ist das auch mal wieder nötig, über alles nachzudenken, was man so lange verdrängt hat, weil die Zeit nicht ausreichte, man zum Funktionieren verdammt war, dann wird einem bewusst, wie viele unverarbeitete Gedanken einem im Kopf herumschwirren. Meine Träume, in denen ich nun wieder sterbe, sind Zeugen der Rastlosigkeit. Und so verbringe ich den lieben langen Tag mit Grübeln und Nichtstun, bis der Alltag mit geballter Kraft zurückkommt. Samstag ist es schon soweit… .
Eyes filled with fire
Wish I was a better liar
It hurts when it's happening, and so I cry
The winter is even colder
I guess that I could have told ya
That I am safe and warm from the hell inside
Break me; I am, an open book
(GNARLS BARKLEY: Open Book)
Werde irgendwann einmal eine Liste, meiner Meinung nach lesenswerter Bücher reinstellen, aber Achtung, hab die Historische Romane Meise (nun vielleicht liegts am Studium)
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Oh meine allerliebste Katja♥,
AntwortenLöschenDas ist eine der schönsten und besten der, sonst schon allgemein ausgezeichnete, Beiträge der Du je publiziert hast. Und auch ich bevorzuge, auβer die Sachtitel, die historische Romanen!
Lange Rede kurzer Sinn, ich möchte Dir erfreuen und demnächst nehme ich „Bücher sind meine Welt“ über in meinem Blog. Du verdienst wirklich mehr angemeldete regelmäβige Leser zu bekommen.
Knutsch, knutsch, knutsch, es küβt dich wieder ganz leidenschaftlich, ganz toll verliebt,
Deine deviante Freundin
Nadja
<3<3<3
Meine allerliebste Katja♥
AntwortenLöschenFalls Du es nicht bemerkt haben sollte: Frau Martina Mangold hat eine liebe Zuschrift für Dich hinterlassen in meinem Blog.
Heiβe Küβchen,
Deine Nadja
<3<3<3