Freitag, 21. August 2009

Meer sehn




Urlaub vorbei und alles ist wieder beim alten. Morgen klingelt der Wecker 4.45 Uhr und zu Zeiten in denen ich unter Umständen erst nach Hause komme, werde ich aus dem Haus stolpern, um den Herrschaften ihr Frühstück zu servieren.
Nachdem ich selbst in den Genuss gekommen bin, bedient zu werden (Kaffee auf den Tisch und um den Rest kümmere dich selbst), will ich mich auch gar nicht beklagen. Doch nun ein paar Worte zu meinen oder besser gesagt unseren Urlaub. Letzten Dienstag ging es los, nach mächtigen Kampf- bzw. Kompetenzgerangel mit dem Navi (der traditionelle Autoatlas hat gewonnen) und rumgezicke meinerseits (wie fährst du denn, da musst du lang) kamen wir dann doch endlich, leicht entnervt, an. Eine Abkühlung im Nass war dann das Beste, um die erhitzten Gemüter wieder zu beruhigen. Das Grundstück im Norden Brandenburgs ist wirklich schön und idyllisch gelegen, der perfekte Ort, um die Seele ein paar Tage baumeln zu lassen, zur Ruhe zu kommen und das innere Gleichgewicht wieder herzustellen.
Und weil meine Urlaube gerne dramatisch beginnen, habe ich mich erst einmal die Treppe runtergestürzt. War aber alles halb so schlimm, weiß nicht hab da immer eine Menge Glück, dass außer Prellungen, Zerrungen und blaue Flecken nichts weiter passiert. Trotzdem ging es am Mittwoch ins Krankenhaus, nur um sicher zu sein. Als Kassenpatientin dachte ich, es würde Stunden dauern, doch ich wurde bevorzugt behandelt, vielleicht dachten die Ärzte auch, der Typ der mit mir war, hätte mich hinunter gestoßen. Ein großes Lob an das Team vom Krankenhaus Neuruppin – super Service, freundliche Menschen, die sich Zeit für einen nehmen. Ist leider selten geworden in Zeiten, in den Ärzte/Innen und Pfleger/Innen massenhaft Überstunden leisten müssen und Krankenhäuser wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden bei denen Profit das Einzige ist was zählt. Raus aus dem Haus und mit Sorgen weniger erkundeten wir nun die Innenstadt, welche ein trostloses Bild wie so viele Ostdeutsche Städte angab. Da wird ein Center außerhalb der Stadt gebaut und jeder rammelt dorthin, anstatt die Innenstadt zu beleben, welche durchaus reizvoll ist. Wie dem auch sei, aufgrund des schönen Wetters waren wir sowieso nur am gammeln und lesen. Den See immer im Blick. Es war ähnlich wie in Dresden, man hat die Altstadtsilhouette schon hundert Male gesehen und schaut trotzdem immer wieder hin. Montag hieß es dann Abschied nehmen, da wir noch an die Ostsee wollten. Ohne großartigen Plan, ohne Zimmer auf gut Glück hin, wir werden schon etwas finden. Und so war es auch, 5 min vom Meer entfernt, fanden wir ein Appartement, mit dem oben angedeuteten Frühstücksservice. Sachen raus und ab ans beziehungsweise ins Meer. Herrlich klar, Algen- und Quallenfrei war es. Abends zog dann ein Gewitter aus und wir verkümmelten uns ins Zimmer, kloppten Rommé wie die Alten und da wir so erschlagen vom Tag waren, die Bürgersteige mit Verschwinden der Sonne in Kölpinsee hochgeklappt werden, gingen wir bald schlafen, um fit für das Schlemmerbuffet zu sein, was sich dann als wenig „schlemmer“ erwiesen hat. Aber dafür hat der Kaffee geschmeckt. Da das Wetter noch nicht so richtig wollte haben wir erst einmal die Seebäder abgeklappert, wo sich das Bild von jungen Familien und Rentnern über Rentnern konstant wiederholte. Die Ostsee scheint einfach nicht mehr „In“ bei den Jugendlichen zu sein oder zu teuer, keine Ahnung. Da es Nachmittags wieder aufklarte ging es ab zum Strand und ins Wasser, genau wie am darauf folgenden Tag. Ehrlich, das muss man genießen, wenn sich Usedom von seiner schönsten Seite zeigt und der Sommer noch einmal alles auffährt, was er zu bieten hat. Donnerstag rief dann die Pflicht und schweren Herzens traten wir die Heimreise an.
Fazit:
Wetter: 1a
Unterkunft: top
Stimmung: im Grundton positiv (bin nun einmal sehr launisch und mache es meinen Mitmenschen nicht immer leicht, meine Gedanken zu durchschauen)

In dem Sinne einen großen Dank an denjenigen der dies alles ermöglicht hat und mich so nimmt wie ich bin (auch wenn es manchmal schwer ist)

Paralyse me with your kiss
Wipe those dirty hands on me
Maybe we're looking for the same thing
Maybe you're the one who'll complete me
(Bloc Party: Halo)

1 Kommentar:

  1. Meine allerliebste ♥Katja♥
    Vielen Dank für diesen deinen Urlaubsbericht vom Ostsee, war mir sehr lehrreich. Ich freue mich zu sehen daβ Du dein Schreibtalent nicht verloren hast. Nur bis zu meinem Blog ist es so unendlich weit... Ich liebe dich trotzdem, das weist Du.
    Sage mal, ich sah dich auftauchen im wirklich hübschen Blog eines Dresdner Quakfroschs, scheint mir ein patentes Mädel zu sein. Nein, sage nicht gleich ‚Lustmolch’ zu mir, obzwar… :D Woher kennst Du sie? Im Netz entdeckt oder im ‚real life’? Ob Du mir helfen kannst sie in meine ‚Straβe der Besten’ zu bringen? Gut derweilen, knutschen wir beide weiter zusammen. Und nachher weiter, klar.
    In Liebe verbunden,
    deine Nadja
    ♀♀

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