Donnerstag, 5. März 2009

Tausend Gesichter

Während ein Teil von mir im Glanz erstrahlt taucht das Andere ab ins Dunkle, nicht ergründbare, so bleibt letztendlich alles grau - wie gehabt. Stets bleibt ein Teil von mir auf der Strecke, liegengelassen, obwohl jener Teil das fehlende Stück ist, welches das Puzzel vervollständigt. Mich gibt es nie ganz, nur Bröckchenweise, da sieht man mal dieses oder jenes Ich. Mein Verhalten scheint sich in Großgruppen extrem von dem in Kleingruppen und noch größer von dem in trauter Zweisamkeit zu unterscheiden. Jedenfalls wurde mir das gestern gesagt - mal wieder. Ist nicht das erste Mal, schon meine "Jugendfreunde" waren erstaunt, wie schnell sich meine Persönlichkeit ändert, wenn andere, ob nun Freunde oder Fremde, den Raum betreten. Toll dass alle das mitbekommen nur mir das nicht bewusst wird. Und wie soll ich das ändern wenn ich die Veränderung nicht erkenne? Vielleicht ziehe ich unbewusst eine Mauer hoch, welche mich unantastbar macht, ein primitiver Schutzmechanismus, dessen Schalter ich noch nicht gefunden habe. Zynisch, hochmütig, sarkastisch, unnahbar - all das was ich dann anscheinend bin oder eben nicht, das gehört doch auch zu mir, verhalte mich doch nicht absichtlich so, aus purer Bosheit oder weil es mir Spaß macht andere, was weiß ich, zu verletzen oder zu demütigen...ich kann das doch nicht steuern. Hab das letztes Jahr versucht, weil ein Freund meinte, ich solle mal über mein Verhalten nachdenken, ging nicht gut und dann hieß es wieder ich solle mich nicht verstellen.
Wenn man selbst nie so genau weiß wer oder was man ist, dann fällt es einem schwer das abzustellen für was man kritisiert wird.

And it's just not like me to lash out
But enough is enough
Tell me what the others can do
That I can't?

2 Kommentare:

  1. Nebenwirkungen
    Es war einst Newton der in seinem dritten Axiom erkannte, dass jede Kraft die gleiche Gegenkraft erzeugt. Wie sehr dieser, zugegeben sehr allgemeine, Satz heute auch weit über die Grenzen der Physik seine Gültigkeit bewahrt kann an vielen Beispielen nachvollzogen werden:
    Zu jedem beabsichtigtem Resultat eines Medikamentes wird ein nicht beabsichtigtes Resultat hervorgerufen (-> Nebenwirkung). Dieses wirkt sich meist negativ und eher weniger gesundheitsfördernd auf das Allgemeinwohl des Konsumenten aus.
    Weiterhin ähnlich verhält es sich mit der Schauspielerei im kleinen Stil. Für manch einen ist es einfacher sich in gewissen Situationen anzupassen (-> Arschkriechen) und Sympathien für Dinge zu entwickeln, einzig und allein aus dem Grund weil sie als epochal hipp gelten. Anfangs führt dies zur eigenen Unehrlichkeit, in fortgeschrittenem Stadium jedoch zu exzessivem Konsum von lästiger R'n'B- oder Hip Hop-Musik, massiven Defiziten in Ausdruck und Grammatik und merklichen Einschränkungen in Intellekt und Reife. Und so steuern sie wie von fern durchs Leben: mit frischem Kragen, feinem Zwirn, dem Rückgrat einer Qualle und dem Stolz einer Assel - ohne Arsch in der Hose. Deshalb sollte ein „sich verstellen“ auch der Berufsgilde Schauspieler überlassen bleiben - die haben es gelernt und wissen damit umzugehen.
    Eine nun schon sechs Jahre alte Farce der Unterhaltungsindustrie liefert den Beweis, dass man ohne sich zu verstellen und ohne Abitur einen nicht zu verachtenden Erfolg haben kann: Der Auszubildende Kinderpfleger Daniel Küblböck der sich beim Sangeswettstreit „Deutschland sucht den Superstar“ in die vordersten Ränge katapultierte, obwohl, beziehungsweise weil sein Sangestalent nicht als solches identifizierbar war und er einen sehr eigenen Charakter hatte. Er gab sich wie er war – das war das Kriterium. So hat es der bayrische Provinzler, der vor allem gut Luftgitarre spielen konnte, weit gebracht. Zum Superstar mit Plattenvertrag hat es dann doch nicht gereicht. Diese Entscheidung von der Jury wiederum wurde von ihm mit gefühlsbetonter Stimmung quittiert indem er bitterliche Tränen in das Dekolleté der Moderatorin weinte. Und genau das taxierte seinen Status als Werbeträger nach dem Ausscheiden aus DSDS auf einen sechsstelligen Betrag.
    Ergo: Bleibt wie ihr seid! Wir lieben Euch dafür.

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  2. Liebe Katja♥,
    Einen lieben Guten Morgen sagt Dir daraufhin aus Flandern. Ich möchte das Du meine Freundin wirst.
    Viel Liebes, xxx
    Nadia

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