Das Leben ist kein Ponyhof. Habe ich heute erst wieder mitbekommen, weil ich den irrsinnigen Versuch unternommen habe, mich mit der neuen Technik auseinander zu setzen. Dabei ist sie gar nicht so neu, ich nur zu doof. Das Problem: Wie wandelt man mehrere Word Dokumente in Pdf Dateien um und fügt diese zusammen, wobei die einzelnen Dokumente hinsichtlich ihrer Seitenzahlen nicht verändert werden dürfen? Kann ich nicht, fehlen mir die Nerven dazu. Und was mach ich, wenn ich nicht weiter weiß? Ich wende mich an meine kompetenten Freunde. Das war schon immer so, aus diesem Grund kann ich auch keinen Fahrradschlauch flicken, irgendwelche Systeme installieren, nähen oder Nägel in Holz schlagen. Eigentlich peinlich - ist aber so. Zurück zum Thema: Es waren zwei Herren vom Fach, drei Rechner und drei verschiedene Office Programme von Nöten, damit das alles so aussah wie Frau sich das vorgestellt hat. Soweit so gut, ich konnte die Seminararbeit ganz entspannt per Mail abschicken. Selbst das ist gelogen, dies hat mein Ex Freund getan, gut wenn er meine Passwörter noch kennt. Damit hier jetzt nicht wild spekuliert wird, wie man ein Dokument an eine Mail anhängt weiß ich.
Nun wollen die Herrschaften von der Uni das gute Stück nicht nur digitalisiert, sondern auch ausgedruckt. Bei insgesamt 60 Seiten frage ich mich wo der Gedanke an die Umwelt bleibt. Da drängt sich ein weiterer Gedanke auf: Wer liest das eigentlich alles? "Wie beeinflussen Intimität, Partnerschaften und Arbeit die Identitätsarbeit?" Klingt interessant isses aber nicht. Ich ließ also die 60 Seiten in einen Hefter pressen und ab ging´s zur Uni. Dort war niemand anzufinden und es war noch nicht einmal vier Uhr. Was tun? Runter zur Post, große Briefumschläge kaufen, diesen beschriften und einen Briefkasten suchen, der zum Lehrstuhl gehört. Wer nichts zu tun hat: sucht den Briefkasten des Lehrstuhls für Soziologie! Ihr werdet ihn nicht finden, denn sie haben keinen oder er ist an einem Ort platziert, wo ihn Normalsterbliche nicht suchen werden, im Keller, im Büro...was weiß ich. Letztendlich klopfte ich mich durch den Lehrstuhl und fand irgendwann einen Kerl, der mir Zugang verschaffte. Auf meine Frage, ob denn kein Briefkasten existiere schaute er mich an, als ob ich plötzlich chinesisch reden würde. Briefkasten...was war das gleich noch mal, ach du meinst diese altmodischen Dinger, die an Hauswänden hängen?
Und sonst? Viel passiert ist ja nicht in den letzten Wochen, aber es brodelt in mir. Kann noch nicht fassen was es ist, aber es ist in Bewegung. Bin innerlich sehr nervös und mit schießen tausend Gedanken durch den Kopf, aber alles ist noch ein einziges Wirrwarr. Das ist verrückt, ich kenn den Grund für mein Befinden nicht, kann das nicht lokalisieren. Hoffe auf Klarheit in den nächsten Tagen, denn wenn ich weiß warum es mir schlecht geht oder ich traurig bin, kann ich dem Entgegensteuern, doch so bleibt alles formlos verschwommen, bilderlos, farblos, Chaos.
Dabei bin ich so an sich momentan recht glücklich möchte ich meinen, man kann nicht alles haben, doch was ich...besitze ist vielleicht das falsche Wort, nein was mir entgegengebracht wird schätze ich sehr. Demnach sollte ich all meine dunklen Gedanken zurück lassen, doch das geht nicht so einfach, so sehr ich mich auch bemühe. Ein Schatten der sich über einen legt. Es fällt mir schwer meinen momentanen Gemütszustand zu beschreiben, denn bis auf diese innere Unruhe ist der Zugang zu den Gedanken, die dieses Gefühl verursachen noch versperrt.
close your eyes
let me touch you now
let me give you something that is real
close the door
leave your fears behind
let me give you what you're giving me
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Meine liebe Freundin Katja♥
AntwortenLöschenDu bist eine Meisterin um den Stress zu beschreiben. Falls es Dir trösten, oder wenigstens helfen, kann: Auch anderen geht bzw. ging es so. Wenn ich da an meine Studentenzeit zurückdenke. Wir hatten die veflixte moderne Technik noch nicht dermaβen. Oh nein, es musste alles durch eine Typistin in mehrere Exemplare, mit möglichst gut lesbare Durchschläge, mit der Maschine geschrieben werden. Na, ich höre schon auf, das Kollektiv hat geholfen, den Fachbrief, das Diplom hat man letztendlich geschafft.
Deine englischen Verse publiziere ich wieder in meinem Blog als Hinweis auf Deinem. Wirklich schade daβ die jüngeren Semestern in Flandern so wenig Deutsch kennen. Mir aber sind alle deine Texte, weil so inhaltreich und gut geschrieben, sehr willkommen, liebe Katja♥! Somit:
Close your eyes, take a deep breath …
http://www.youtube.com/watch?v=cBBHJZD7BXM&feature=related
Deine Freundin Nadja
xxx
PS Über Ponyhof gesprochen: Hast Du in meinem Blog Ponnyreiterin Saskia (beim Gedicht von Ilona Limpack) gesehen?
Es fühlt sich an als wenn es das erste Mal in diesem Jahr ist, dass die Sonne scheint. Man tritt mittags vor die Tür und es stürzen sich gleichzeitig Unmengen von frühlingshaften Eindrücken auf einen selbst. Und alles ist so groß, dass nichts das wohlwollende Aufsaugen und die damit verbundene Idylle aus dem Gleichgewicht bringen kann – nicht mal die Kinder auf dem Schulhof, die hysterisch kreischend über selbigen jagen als ob der Schlächter auf der Jagd nach ihnen ist. Die ersten Sonnenstrahlen bewirken, dass übereifrige Frührentner ihre Winter- gegen Sommerräder tauschen, die Fauna stimuliert wird (jedes Tier verspürt nun den instinktiven Drang irgendetwas poppen zu müssen) und Eltern werden wieder in Erklärungsnot getrieben, wenn sie ihrer Brut gestehen müssen, dass sich Blumen und Bienchen auf Grund ihrer verschiedenen DNA nicht kreuzen lassen. Bei Menschen mit Personalausweis bricht der Frühling häufig erst durch freisetzen bestimmter Botenstoffe (--> Alkohol, Nikotin, usw.) durch und äußert sich darin, dass die Intelligenz beiseite gelegt und fragliche Liebesgeständnisse formuliert werden. Das Hirn wird weich und das Verhalten wirkt wirr und grenzdebil. Aber dabei sein ist manchmal schon ziemlich viel und somit ist die Tatsache, dass gestern Abend bei der Bandprobe mein Gitarrenverstärker den Frieden mit seinem Schöpfer machte und unter immer leiser werdenden gekrächzte seinen Geist aufgab, wieder in den Hintergrund gerückt. Auch der Fakt, das mein Auto immer mehr hässliche Begleitgeräusche während des Fahrens abgibt, wird eher zur Nebensache.
AntwortenLöschenWill sagen: Geh raus, lehn‘ Dich zurück und zieh‘ Dir den Blues aus!