Schaut man sich die aktuellen Bestsellerlisten an, so bemerkt selbst der Laie, dass mehr und mehr Bücher aus der Fantasy Sparte es schaffen, sie mehrere Wochen in den Listen festzusetzen. Das war sogar dem SPIEGEL einen Artikel wert. Nun lese ich kaum Fantasyromane, zwar habe ich Bücher von Harry Potter in meinem Regal stehen und auch Herr der Ringe hat einen festen Platz, doch im Großen und Ganzen kann ich recht wenig mit Trollen, Orks und Zauberern anfangen, ich verstehe aber durchaus die Begeisterung bei Jung und Alt. Ist es denn nicht so, dass wir mittels der Geschichten versuchen aus der kargen Welt zu fliehen, eine Flucht in eine Welt in der es ein klares Gut und Böse gibt, in der Werte wie Treue, Moral und Achtung voreinander noch eine Rolle spielen? Das schöne bei diesen Geschichten ist es, dass am Ende das Gute über das Böse siegt und die Liebe die entscheidende Kraft ist, die den Helden zu schier unmöglichen Taten bewegt, ihn vorantreibt. Der Held weiß wofür er kämpft. Doch weshalb erscheint uns die reale Welt so furchtbar, dass wir gezwungen sind uns Scheinwelten aufzubauen? Ich kenne das von mir selbst recht gut. Abends wenn ich im Bett liege, habe ich immer eine Geschichte im Kopf, in der ich handle, ich auch einmal Held sein darf und weiß für was und wen ich die Strapazen auf mich nehme.
So schwer mir das Handeln in der Realität fällt, ich mich oft gelähmt und überfordert fühle, an manchen Tagen nicht weiß weshalb ich lebe und welchen Platz ich einnehme, umso selbstsicherer bin ich im meiner eigens kreierten Welt. Dabei halten mich die meisten für erschreckend Selbstbewusst und vielleicht bin ich das in einer gewissen Art und Weise auch, ich kann den Schein gut waren, doch kostet es viel Kraft alles aufrecht zu erhalten. Die Fassade muss stets neu verputzt werden. Und gestern ist alles zusammengebrochen, dass
Innere wurde nach Außen gekehrt, ich stand da und war nur am heulen. Diese Gefühlsausbrüche habe ich normalerweise nur, wenn ich betrunken bind, gestern war ich jedoch nüchtern. Keine Ahnung, ob jemand dieses Gefühl kennt, wenn man sich innerlich so leer fühlt und einem diese Leere so schrecklich vorkommt. Als ob man tot ist, die Hülle lebt, die Organe arbeiten aber das Menschsein fehlt.
Wahrscheinlich war es nur an der Zeit, mal wieder alles raus zu lassen, den ganzen Frust, die Angst wegzuheulen. Da kann man versuchen noch so stark zu sein, wenn es einmal läuft, dann dauert es Stunden ehe man wieder einigermaßen gefestigt ist. Wenn man sich selbst ins Bewusstsein ruft weshalb man lebt und alles vielleicht doch nicht so sinnlos ist, dass es einen Sinn hat, weshalb man gerade so und nicht anders ist und es gut so ist. Schließlich hat man doch eine Bestimmung, oder? Und ich denke der Sinn meines Lebens besteht darin Anderen mögliche Wege aufzuzeigen. Das ist glaube ich das einzige was ich wirklich gut kann, meine Gabe wenn man es so ausdrücken will.
You don't wanna hurt me
but see how deep the bullets lies.
unaware I'm tearing you asunder
there is thunder in our hearts.
Is there so much hate for the ones we love?
Tell me we both matter
don't we?
You
it's you and me
it's you and me
you won't be unhappy.
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Liebe Freundin Katja♥,
AntwortenLöschenSehr gut geschrieben! Deine Zeilen auf Englisch werde ich wieder bei mir publizieren. In meine Hausbibliothek gibt es auch vorwiegend Sachtitel und die neueste „Literatur“ lese ich kaum, „Beststeller“ schon gar nicht. Jede Regel hat bekanntlich ihre Ausnahme: Charlotte ROCHE „Feuchtgebiete“ Debütroman. Siehe die Buchpräsentierung in meinem Blog. Jedoch, obzwar ein Roman ist es eher ein Sachtitel, fast eine Handleitung!
Ich habe neulich ein paar neue deutsche Freundinnen, komme es bitte selbst entdecken.
Wie Du weiβt, liebe Katja, sind deine Kommentare in meinem mehr wie willkommen, sie werden begehrt!
xxx
Liebevolle Grüβe,
Nadja