Montag, 6. April 2009

Gevatter Alkohol und daraus resultierende Missverständnisse

Sinnlose Besäufnisse führen zu Missverständnissen, Fehlinterpretationen, Kommunikationsstörungen und am Ende suhlt man sich in seinem eigenen Dreck und fragt sich warum einen das vergönnt ist, was anderen anscheinend so einfach gelingt. Der Mensch ist nicht einfach gestrickt und weshalb tun wir uns das an? Unweigerlich muss ich das letzte Wochenende mit Luhmann vergleichen. Der gute Mann hat schwer verständliche Theorien über die Kommunikation und doppelte Kontingenz verfasst – aber scheiße er hat recht.
Bei Interaktionen liegt das Problem in der Psyche. Begegnen sich zwei Personen, dann wird ein bestimmtes Verhalten an den Tag gelegt, der Gegenüber erwartet eine bestimmt Reaktion von einen und ich weiß, dass er etwas von mit erwartet. Das nennt man Erwartungserwartungshaltung. Wird dem nicht genüge getan, so kommt keine echte Kommunikation zu Stande und Vertrauen wird nicht auf- sondern abgebaut. Dabei steigt die Unsicherheit und irgendwie versinkt alles im Chaos.
Bei mir spielte sich das Drama das ganze Wochenende ab. Ich weiß manchmal nicht was von mir erwartet wird, welche Gesten ich unterlassen oder entgegenbringen soll, inwiefern ich ich sein kann, denn anscheinend mache ich alles falsch. Dabei hatte ich an jenem Abend von dem Gegenüber auch etwas erwartet und wurde enttäuscht, was mich in eine grenzdebile Situation brachte, mich völlig verunsicherte und weil ich Unsicherheit nicht mag schweife ich ins Gegenteil ab, lass mich gehen und nehme diese „Scheißegal“ Haltung ein. Dabei ist mir das alles andere als scheißegal, die Sinne sind vielmehr geschärft, alles wird überinterpretiert, falsch verstanden…das schaukelt sich hoch, bis es zum Eklat kommt. Kommt es dann zu der, im Suff nicht sehr sinnvollen, Aussprache, zieht man sich bis aufs Hemd aus, ist nackt in der Dunkelheit, breitet seine ganzen Gefühle vor demjenigen aus und hat immer die Angst, dass man nicht für voll genommen wird. Doch es ist umso viel schwieriger das alles nüchtern zu sagen, aus Scham, einfach nur, um nicht verletzt zu werden, wenn der andere nicht so empfindet oder weil einen die Zweifel beschleichen, ob es nicht besser wäre, es nur zu denken als zu sagen. In jenen angetrunkenen Zuständen hätte man im Falle einer Enttäuschung einen Grund weiter zu trinken und auf einen Filmriss zu hoffen.
Ich hoffte auf den nächsten Tag, doch der war dann noch viel komplizierter. Entweder höre ich immer nur das, was ich hören möchte und lege das dann günstig für mich aus oder ich verstehe das ganz genau und der Andere weiß nicht so recht, was er den ganzen Tag plappert. Weiß echt nicht, warum wir uns das Leben so schwer machen und uns nicht einfach treiben lassen, anstatt hilflos gegen den Strom anzupaddeln mit der Gewissheit, dass am Ende ein Scheitern unausweichlich ist. Und das Scheitern beziehe ich hier nicht auf eine Beziehung, sondern vielmehr auf den naiven Versuch alles richtig zu machen was letztendlich falsch ist.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf!


Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand.
Der Traum ist aus! Der Traum ist aus!
Aber ich werde alles geben, das er Wirklichkeit wird.

1 Kommentar:

  1. Meine liebe Freundin Katja♥
    Wieder hast du ein sehr gelungener Beitrag, aus dem Leben begriffen, geschrieben. Meine Freundin Nikki♥ hat es gerade leiblich empfunden (Siehe ihr Blog Enigma – unten meine Startpagina siehst Du ein Mädchen mit rote Haare und groβe Brillen, das ist sie. Sie ist halb Amerikanisch, halb Antwerps, sehr lieblich. Du wirdst ihre Erzählung der schreckliche Passierung wohl entziffern können) was für dumme und böse Folgen Alkoholmiβbrauch mitbringt.
    Bei uns in der DDR war es bekanntlich auch sehr schlimm mit den Alkoholverbrauch und -Miβbrauch.
    Mir fehlt jetzt die Zeit dir schreiben wie ich es so gerne tue, weil wir beim Einpacken halten für eine „Besinnungswoche“, in Profondeville, ein kleines wallonisches Städchen an der Maas, ohne Computer, ohne Internet, nur für uns. „Uns" das ist meine allerbeste Freundin ♥♥Enissa♥♥ und ich. Durch Enissa rühre ich schon jahrenlang überhaupt kein alkoholisches Getränk mehr an. Ich bin ihr sehr dankbar, bin sehr glücklich mit ihr. Nach den Osterferien, erzähle ich dir mehr, wenn Du willst. Und Du, liebe Katja♥, wann werde ich mal die Freude haben einen persönlicheren Brief von dir zu bekommen? Ich werde mich sehr freuen, wirklich. Brauchst nicht zu zögern, kannst mir gleich schreiben!
    Es grüβt dich ganz lieb,
    deine Freundin Nadja
    xxx

    Das ist die Bloganschrift von Nikki♥ http://nietsiswathetlijktookditniet.blogspot.com Du kannst gut Englisch, somit könntest du auch ihr anschreiben. Sie wird sich sehr freuen.

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