Moins, ich habe es mal wieder geschafft (und das ganze ohne Drogen) länger als 28 Stunden wach zu bleiben. Musste gestern schon ganz zeitig raus, um fleißig zu arbeiten und obwohl mir die Beine nach der Schicht weh taten und ich schon recht müde war, tauchte ich doch noch ins Nachtleben ein und bin jetzt ein wenig schlauer. Fühle mich irgendwie befreit, denn ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende. Doch dazu später mehr.
Nein, mir fiel die Decke auf den Kopf und ich hatte das Gefühl ich müsste durchdrehen, wollte dem ganzen Wahnsinn entfliehen und floh in den Wahnsinn. Ich lernte zwei Menschen kennen, die mich auf eine gewisse Weise sehr berührt haben, da wir von Anfang an auf einer Welle schwammen und sich die Zwei echt rührend um mich gekümmert haben. Will jetzt nicht heißen, dass ich den ganzen Abend down war, nee wir haben schon gut Stimmung gemacht, doch manchmal kann ich das ganze Glück um mich herum nicht ertragen und dann kippt die Laune, um sich dann wieder schlagartig zu bessern. Verfluchter Alkohol, lässt nicht vergessen und machts doch leichter, etwas, für den Moment. Auf alle Fälle macht er hemmungslos, gut mir ist es eigentlich eh Rille was die Leute von mir halten, ob ich mich peinlich Verhalte ist letztendlich doch nur eine Definitionssache, denn was ist schon peinlich? Bin schon ne komische Type, hey hier bin ich, alle Augen auf mich, dabei möchte ich gar nicht, dass die Menschen mich zu sehr fixieren und vielleicht mehr entdecken als ich Preiszugeben bereit bin. Ich habe auch keinen zwanghaften Geltungsdrang, ich bin wie ich bin, offen, laut, ungezwungen, gepaart mit kindlichen Leichtsinn und alles in allem sehr liebenswürdig, auch wenn ganz viele denken mögen "Die Tusse liebenswürdig? Arrogant triffst wohl eher!" und seit Neuestem bin ich ja in meiner Wg nur noch das Miststück. Aber das war ja eine andere Geschichte... . Jedenfalls hab ich auf Tischen und Stühlen getanzt und jetzt gibts sicherlich anschauliche You Tube Videos, denn es wurde gefilmt, scheißegal, so lange ich mich nicht ausgezogen habe.
Und ich habe meinen Ballast abwerfen können, es war, wie angekündigt, schmerzhaft, doch jetzt fühle ich mich befreit, es ist ausgestanden wenn auch noch nicht überstanden. Vorbei! Aus die Maus! Ich muss mich nicht verarschen lassen, muss auch nicht im Dreck kriechen, hab ich nicht nötig. Vielleicht wurde mein Stolz angekratzt, doch da polier ich drüber. Ich denke, ich habe ihn ziemlich beleidigt, verbal natürlich nur, wo wir wieder beim Thema Alk angekommen wären, der macht die Zunge locker, ich habe alles gesagt was ich sagen wollte. Es kann nur noch besser werden.
Früh um halb neun waren die Straßen schon gut gefüllt und wir liefen da rum im Suff. Der Morgen zeigte sich in einem melancholischen grau. Es schien alles farblos zu sein, doch wahrscheinlich liegt das an dieser eigenartigen Stimmung, die einem nach so einer Nacht ergreift. Es ist wie ein Schleier der sich auf einen legt, dich einhüllt, dich schützt, damit du nicht nackt bist. Du weißt es ist zu Ende und alles ist irgendwie traurig...farblos und man denkt, so etwas wirst Du nie wieder erleben.
Man fühlt sich wie ein Fremdkörper in der Menge, wie ein Ausgestoßener, ein Parasit. Aber ich war ja nicht allein...bin ich eigentlich nie, nur vergesse ich das von Zeit zu Zeit. In der Bahn jedenfalls, als wir zwei wie ein Häufchen Elend kauerten und die Sonne vermissten, den Geruch von frischen Gras (das was auf der Wiese wächst) und das Grün an den Bäumen, da sagte die Mutti von gegenüber bestimmt zu ihren Kindern "Wenn ihr euch in der Schule nicht anstrengt werdet ihr auch so enden!"
Es ist wie bei "24",kam mir vor wie Jack Bauer. Wenig gewonnen, viel verloren. Es sind ein paar Narben mehr auf meiner Seele, aber ich bin zäh und kämpfe weiter, gegen mich und den Rest der Welt.
In dem Sinne:
"I've given all I can
It's not enough
I've given all I can
But we're still on the payroll
And for a minute there, I lost myself, I lost myself"
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Das hier erörterte Schriftstück spiegelt Antipathien wieder, welche sich zumeist aus normal scheinenden Alltagssituationen begründen und im Zusammenhang mit stets wiederholenden Ereignissen zu einem Leisen Protest („jeune protestation de migräne“) fundamentieren.
AntwortenLöschenDa ist beispielsweise die Abneigung gegen Blechblasinstrumente, jene verbogene Blechhaufen, aus dem durch das Einpressen komprimierten Odems dissonant anmutende Klänge erzeugt werden, erkennbar. Es stellt sich jedoch die Frage ob Musik als Form der Kommunikation überhaupt Träger von Aversionen sein kann, denn, z.B. bei der Trompete, ist es für Musikwissenschaftler bis heute nicht nachvollziehbar, wie man mit einem Instrument, was nur drei Ventile hat, schiefe, martialisch klingende Töne erzeugen kann.
Weiterhin wird dem Leser eine Antipathie gegenüber Naturwissenschaftlern auf suggeriert. Jener liebenswerte Menschenschlag der sich mit Eigenheiten schmückt, die ihre geistige Superiorität zum Ausdruck bringen sollen (->charakteristischen Brillen, Kahlköpfigkeit und eine merkwürde Gangart). Nur eine Rechenmaschine kann sie verstehen und sich halbwegs normal mit ihm unterhalten. Daher trauert er darum, dass er keinen PC heiraten kann und übt bekennende Sehnsucht nach den Tussen aus der BWL Abteilung aus.
Vermutlich ist es die Tatsache, dass gerade die Autorin, selbst bekennende Karrieristinn, welche sich durch ihr brillantes Verhalten aus der breiten zähen Masse der weiblichen Vertreter unseres Volkes hervorhebt und welche jetzt schon weiß, dass sie in ihrer Zukunft gnadenlos die Männer von ihren Chefpositionen vertreiben wird (-> „This is what you’ll get when you mess with us“), zum bevorzugten Zielobjekt von Naturwissenschaftlern gehört.
Auf alle Fälle eine gelungene Zusammenfassung die mit keinem passend schöneren Zitat enden könnte!
martin